J. A[dam] Bergk. Die Kunst zu denken. Ein Seitenstück zur Kunst, Bücher zu lesen. (Artikelnummer: )

J. A[dam] Bergk. Die Kunst zu denken. Ein Seitenstück zur Kunst, Bücher zu lesen.

Leipzig, bei Christian Adolph Hempel, 1802.

Gr.-8°. XXVIII,446 [von 447] S. Pappband der Zeit.

Ewald, Jahrbücher der Biblischen Wissenschaft, 1860, Bände 10-11, S.62; Literarisches Centralblatt für Deutschland, Band 4, S.728.

Johann Adam Bergk (1769-1834), geboren in Hainichen (Sachsen), später Umzug zum Studium der Philosophie und Recht nach Leipzig, wo er bis zu seinem Tod verweilte. Seine philosophischen Werke waren beeinflusst von Kant und Rosseau und er zählte zu den Vertreter der Aufklärung. Später wandte er sich mehr dem Journalismus zu und publizierte für verschiedene Zeitungen (Der europäische Beobachter) oder die „Allgemeine Moden-Zeitung, eine Zeitschrift für die gebildete Welt“. Er publizierte sowohl unter seinem Namen als auch unter Pseudonymen wie z.B. Dr. Heinichen (als Kontribution an seine Heimatstadt) oder Julius Frey.

Die Ausarbeitung dieses Werks „Die Kunst, Bücher zu lesen“ (eine Sammlung von Abhandlungen, Essays und Aphorismen, gegliedert in 31 Kapitel) sieht Bergk als Weg, „sich selbst oder Andere nicht allein zum Selbstdenken, sondern auch zum richtigen und gehaltreichen Denken zu erziehen…(aus dem Vorwort, S. XVII). „Denken ist das Element, worin der Mensch am besten gedeiht.“ (Erster Satz des Kapitel I. ) So dienen Bücher dem Zwecke der Bildung und der Entwicklung der Selbstbestimmung: „Bücher [sind] zum Lesen, und nicht zum Ausschmücken von Zimmern bestimmt (…) Wer daher seine Bücher zum Lesen bestimmt, muß sie nicht in prächtige Gewänder kleiden. Ihr Inhalt bleibt ihm sonst ewig verschlossen.(…)“ (S. 33).“Bergk sieht die Gefahr, dass das Artefakt für eine potentielle Leserschaft wichtiger wird als der Inhalt eines Buches.“ (in Fuchs,Tobias; Die Kunst des Büchermachens, S. 143).

Öffentliche Meinungsfreiheit und die Freiheit im Denken und Schreiben sind hohe Güter, denen Bergk eine große Bedeutung beimisst. „Freiheit im Denken und Schreiben ist also für den Bürger und den Staat nützlich; jede Geistesbedrückung hingegen sind für beide schädlich und gefährlich (…)“ (S. 244). Um den Leser letztendlich bei der Entwicklung der Selbstreflexion und dem Selbstdenken zu unterstützen, greift Bergk auf eine Vielzahl von europäischen Autoren und Denkern zu und listet daher die „Originalschriften der neuern Zeiten an, die jeder, der sich zum Selbstdenken erziehen will (…), mit eben so großem Gewinne für die Kultur seines Kopfes als für die Veredlung seines Herzens lesen wird.“ (S. 201).

Zustand: Einband berieben; Kapitale, Ecken und Kanten beschabt und bestoßen; Name und Nr. am Spiegel; fliegender Vorsatz mit Stempel; S. XVIII-XXIV mit kleiner Wurmspur im Bund; die letzte Seite fehlt (liegt in Kopie bei); ansonsten sauberes Exemplar.

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