Nachlese zu Johann Christian Günthers, von Striegau aus Schlesien, Gedichten, welche aus lauter in der vorigen Sammlung nicht befindlichen Stücken bestehet. (Artikelnummer: )

Nachlese zu Johann Christian Günthers, von Striegau aus Schlesien, Gedichten, welche aus lauter in der vorigen Sammlung nicht befindlichen Stücken bestehet.

Breßlau, Johann Jacob Korn, 1742.

8 Blatt, 234 S., 1 nn. Blatt, mit Titel- und einigen Schlußvignetten. Broschur (ohne Einband).

Lessings Büchernachlaß: Verzeichnis der von Lessing (…) hinterlassenen Bücher und Handschriften, Raabe, 85.

Johann Christian Günther (1695-1723) war einer der bedeutendsten Lyriker in der Zeit zwischen Barock und Aufklärung. Das in seinem sehr kurzen Leben (Günther starb im Alter von 28 Jahren) geschaffene Werk besteht aus einem Drama sowie ungefähr 600 Gedichten. Letztendlich machten ihm sein Wunsch nach dichterischem Anspruch sowie die Hoffnung, davon leben zu können in der für Literaten und Dichter schwierigen Zeit des Pietismus sowie bittere Armut (Günther war schwer verschuldet) und Krankheit (wahrscheinlich Tuberkulose) das Leben schwer.

Zahlreiche seiner Gedichte wurde auf Bestellung zu Hochzeiten und Begräbnissen geschaffen, er schrieb Studentenlieder und satirische Gedichte, aber auch geistliche Lieder. Eine Vielzahl seiner Liebesgedichte entsprangen der Liebe zur 6 Jahre älteren Leonore Jachmann sowie später zur Pfarrerstochter Johanna Barbara Littmann – da er jedoch völlig mittellos und die Beziehung zu seinem Elternhaus (zu seinem Vater) unversöhnlich gebrochen war, blieb jegliche Hoffnung auf eine Ehe versagt.

Erst nach seinem Tode setzte der Ruhm ein und es folgten Sammelausgaben seiner Gedichte und im Laufe der Jahre weitere Sammlungen, Fortsetzungsbände und Nachlesen. „Günther hat es als souveräner Erbe der barocken Tradition verstanden, mit leichter Hand in allen Situationen und auf jeden Anlaß Verse (…) zu bauen. Mit seiner – zeittypischen - Neigung zur schmucklosen, natürlichen Rede und zur Zurückdrängung der barocken Metaphernlust bereitete er den Klassizismus der Aufklärungsdichter vor.(…) Zu einer der großen Gestalten der deutschen Dichtungsgeschichte wurde er dagegen erst mit seinen Liebes- und Klageliedern mit ihrer öffentlichkeitsfernen Thematik (…)“ (Ernst Osterkamp, Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen für Wissenschaft und Forschung).

Zustand: Einband fehlt; Ecken und Kanten etwas bestoßen; Seiten etwas gebräunt und fast durchgängig mit Wasserrand an der Vorderkante; die letzten 2 Seiten des Registers fehlen (liegen in Kopie bei).

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