Le Sage. Le Diable Boiteux. Enrichi de Figures. Nouvelle edition, corrigée, refondue, Ornee de Figures, & augmentee d'un Volume. 2 Bände.
Paris, Pierre Ribou, 1726.
Kl.-8°. Mit einem gestochenen Frontispiz und 12 Kupfertafeln. 4 nn. Blatt, 324 S., 3 nn. Blatt; 304 S., 2 nn. Blatt. Lederbände der Zeit mit 2 goldgeprägten roten Rückenschildchen und reicher Rückenvergoldung.
Bibliothèque francoise, ou histoire littèraire de la France, Band 9, S.73.
Gesellschaftssatirischer Roman, verfasst nach der spanischen Vorlage von de Guevara, jedoch übertragen auf die französische Gesellschaft des 18. Jahrhunderts.
Der französische Autor Alain-René Lesage (auch Le Sage, 1668 – 1747), zu Kindeszeit schon Vollwaise, studierte nach Vollendung der Schule Recht in Paris. Nach Beendigung seiner Arbeit als Anwalt ließ er sich definitiv in Paris nieder, um dort als Schriftsteller tätig zu sein. Neben Bearbeitung und Übersetzung spanischer Theaterstücke schrieb er ab 1707 eigene Stücke. Erster Erfolg bescherte ihm die Komödie „Crispin, rival de son maitre“, die erste Fassung des Romans „Le Diable boiteux“ (Der hinkende Teufel – basierend auf einer spanischen Vorlage von Luis Vélez de Guevara) erschien ebenfalls im gleichen Jahr (die endgültige Fassung wurde 1726 erstellt). Die folgenden Jahre verfasste Lesage eine Vielzahl von Komödien, die seinen Lebensunterhalt finanzierten. Sein 4bändiges Hauptwerk, die Gesellschaftssatire „Histoire de Gil Bas de Santillane“ schrieb Lesage in den Jahren 1715 bis 1735 (Gil Bas war später auch der Name einer französischen Satirezeitschrift) und begründet das Genre der Bildungsromane.
Im vorliegenden Roman, in dem der Hinkende Teufel den Helden Zambullo über die Dächer der Stadt trägt und ihm einen frechen Blick in die Privatgemächer der Pariser (der Roman spielt in Madrid, ist aber auf die französische Gesellschaft gemünzt) und deren Sitten bietet, war ein großer Erfolg, der in viele Sprachen übersetzt, als Komische Kammeroper sowie Theaterstücke und als Film adaptiert wurde.
Kupferstiche von Dubercelle.
Zustand: Einbände berieben bzw. stellenweise beschabt; Ecken und Kanten etwas berieben und bestoßen; Seiten gering gebräunt und nur stellenweise etwas stock- oder fingerfleckig; Kritzeleinen von alter Hand auf vorderem weißen Blatt des 1. Bandes; fliegende Vorsätze de 2. Bandes herausgetrennt.